Me-ipimràk – Die Festzeit der Neubildung und Regeneration

Zeitlich beginnt die Me-ipimràk-Festzeit mit dem Anfang der Regenzeit im September oder Oktober, also mit dem Beginn des Pflanzenwachstums. Während dieser Zeit werden die Dorfbewohner in konkurrierende Gruppen eingeteilt, in ‘rote‘ und ‘schwarze‘ Gruppen. Die Festzeit beginnt mit der Ayren-Zeremonie, bei der die Frauen der roten Gruppe die Männer der schwarzen Gruppe auswählen. Die Männer haben dann die Aufgabe die Frauen zu ‘jagen‘. Andersherum wählen die Frauen der schwarzen Gruppe, Männer aus der roten. Oftmals gehen diese Männer und Frauen anschließend eine sexuelle Beziehung ein. Dieses Ritual symbolisiert Fruchtbarkeit und Regeneration, was die Natur dieser Jahreszeit verkörpert. Ein weiteres Fest ist die ‘Mais-Pflanzungs-Zeremonie‘, bei der Maissamen, die am nächsten Tag ausgesät werden, besungen werden 1. Auch Klotzläufe sind Bestandteil der Festzeit, die meistens von den verschiedenen Altersgruppen ausgetragen werden. Die vielen Feste die in dieser Zeit stattfinden, sollen das Wachstum der Pflanzen und die Ernte verbessern 2.

  1. vgl. Crocker, William H: The Canela (Eastern Timbira). I. An Ethnographic Introduction, 1990, S. 98
  2. vgl. Crocker, William H: The Canela (Eastern Timbira). I. An Ethnographic Introduction, 1990, S. 100