Die Dia-Sammlung über die nordostbrasilianischen Canela umfasst etwa 11000 Dias. Mehrheitlich stammen diese von Jürgen Dieckert und Jakob Mehringer. Nur eine sehr geringe Zahl ist Andreas Kowalski zuzuordnen, dessen Dias hauptsächlich Objektfotografien sind.
Die Motive der Dia-Sammlung sind insgesamt sehr vielfältig: sie reichen von Themenbereichen wie „Natur und Umgebung“ über „Hauswirtschaft“ bis hin zu „Transport“. Als zentrale Motivgruppen sind die Bereiche „Spiel und Bewegung“, „Feste, Gesänge und Tänze“ und „Klotzlauf“ zu nennen. Zusätzlich finden sich einige Aufnahmen, die Dieckert, Mehringer und Kowalski selbst zeigen, z.B. wie sie sich selbst am Klotzlauf versuchen, wie sie von Canela-Frauen bemalt werden oder auch während sie selbst Filmaufnahmen machen.
Das sportwissenschaftliche Interesse Dieckerts an Körper-, Bewegungs-, Tanz- und Spielkultur schlägt sich besonders in der zahlenmäßigen Überlegenheit dieser Motivgruppe gegenüber anderen Motiven nieder. Gleichzeitig wird dieses Interesse auch in der generellen Art der Aufnahmen sichtbar: alle Aufnahmen sind an Handlungs- und Bewegungsabläufen orientiert und bilden diese ab. So machen Portraitaufnahmen und gestellte Aufnahmen, die bewusst etwas vorzeigen wollen, nur einen sehr geringen Teil der Dia-Sammlung aus. Der Fokus auf Menschen in Aktion kann durchaus als Besonderheit der Dia-Sammlung über die nordostbrasilianischen Canela gesehen werden.
Beispiele für solche Sequenz-Aufnahmen sind: Klotzläufer beim Wechseln des Klotzes, Frauen beim Anfertigen von Flechtarbeiten, das Gewinnen der Farbe für Körperbemalungen, gegenseitiges Auftragen der Farbe, das Pressen von Maniok, die gemeinsame Errichtung eines Erdofens oder Bogenschießen.
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