Begegnung mit den Neobrasilianern

Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert war die Begegnung mit NeobrasilianerInnen für die Canela geprägt von Vertreibung und Intoleranz. Kontakt bestand hauptsächlich zu portugiesischen Kolonialisten, Militärs und Großgrundbesitzern. Dabei mussten die Ramkokamekrá-Canela stets den Bedürfnissen der portugiesischen Krone nach Territoriumserweiterung weichen. Auch lebten die Canela durch die Anwesenheit des Militärs in einem Klima der Angst. Ihr Bedürfnis nach Frieden zeigte sich auch in der Wahl der Häuptlinge. Deren Kommunikationsfähigkeit, besonders Fremden gegenüber, war ein wichtiges Mittel zur Sicherung des Friedens im 19. Jahrhundert 1
Aufgrund der Alphabetisierung im 20. Jahrhundert, sind die Canela besser in der Lage sich mit der brasilianischen Bevölkerung auseinanderzusetzen und bspw. Handel zu betreiben ohne übervorteilt zu werden.
Aufgrund medizinischer Versorgung durch die FUNAI wurden bessere Gesundheitsstandards etabliert und Krankheiten bedeuten nicht gleich Tod oder Behinderung. Diese bessere medizinische Versorgung hat gleichzeitig ein Wachstum der Bevölkerung zur Folge. Da das Territorium begrenzt und zum Jagen mittlerweile zu klein ist, wird heute die Versorgung hauptsächlich durch den Anbau verschiedener Nutzpflanzen und deren Verkauf gesichert. Dafür muss allerdings mehr Fläche für Feldbau bearbeitet und mehr Arbeitskraft mobilisiert werden. Dies verläuft besonders zu Ungunsten der Zeit die für kulturelle Aktivitäten wie Gesänge, Tänze, Feste und Klotzläufe aufgebracht werden kann.

  1. vgl. Kowalski, Andreas F.: ”Tu és quem sabe” „Du bist derjenige, der weiß”: das kulturspezifische Verständnis der Canela von Indianerhilfe. Ein ethnographisches Beispiel aus dem indianischen Nordost-Brasilien, 2004. S. 54 ff

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>